Ich wollte es wissen Unbedingt! Neugier und Ungeduld sind ein großer Anteil meines Wesens. Nun weiß ich es! Ich bin läuferisch da, wo ich Mitte 2014 war. Herrje, so weit zurückgefallen? Bei einem Lauf-Test, den ich mir selbst gestellt hatte, bin ich eine Stunde gelaufen, ziemlich zügig. Meine Herzfrequenz hatte während des Laufes und auch nach Sichtung der Daten später nichts Gutes angezeigt. Viel zu schnell und zu oft war ich auf der Schwelle zum anaeroben Bereich, teilweise war ich auch schon voll drin! Dabei bin ich in dieser einen Stunde nur 9,2 Kilometer gelaufen, was einer Pace von knapp 6:47 entspricht, sagt meine Sportuhr. Absolutes Schneckentempo für mich auf dieser Distanz, jedenfalls für die Zeit, in der ich noch schnell war. Tja, wie kam es dazu? Ich habe keine Ahnung, nur Vermutungen. Wie geht’s jetzt weiter? Wenn ich das wüsste, noch bin ich beim analysieren.
Um ehrlich zu sein, bin ich echt frustriert, das Ergebnis kam auch nicht überraschend. Ich habe einfach nicht mehr intensiv genug trainiert, zu wenig vorbildlich gegessen, Party gemacht, zu oft Weinachorlen getrunken und viel Kummer unterschiedlicher Couleur verarbeiten müssen. War einfach ein beschissenes letztes Jahr 2016. Was mache ich jetzt mit dieser Erkenntnis? Erstmal nehme ich mir ein Glas Hugo, sitze frustriert auf meiner Couch und resümiere, analysiere weiter und blase dabei ein wenig Trübsal. Obwohl es in meinem privaten Leben echt bescheiden lief, war ich sportlich immer weiter durch die Decke gegangen, bis Juli 2016. Dass dies nicht ewig so gehen konnte, war ja klar. Die Frage ist: Wohin laufe ich? Lasse ich mich weiter treiben, mache aus der Not eine Tugend oder versuche ich, das Ruder herum zu reißen und wieder durchzustarten? Ich werde hier und heute keine Antwort darauf finden.
Mich auf langsame Läufe zu konzentrieren, läuferische Entdeckungen für meinen Blog zu machen und darüber zu schreiben, wäre zum Beispiel eine Idee. Das nimmt den Druck und führt trotzdem dazu, dass ich etwas für mein Wohlbefinden tue und schreiben kann. Klingt super und überzeugend. Es würde auch gut in mein Leben passen, da ich gerade hoffnungsvoll verliebt bin und somit anderweitig beschäftigt bin. Der einzige Haken an der Sache, ich bin läuferisch gesehen durchaus ein Leistungs- und Wettkampfmensch. Meinen Schweinehund immer wieder zu bekämpfen, ist mir ein Bedürfnis. Wie lange würde ich also diese laxe Art genießen können?
Ein Schluck Hugo wäre jetzt erst einmal nicht schlecht, so Prost! Natürlich könnte ich mit der einen, neuen Art beginnen und dann mit der anderen Art zu laufen weiter machen. Spräche etwas dagegen? Nö. Warum also nicht. Lieber beginnen, kleinere Brötchen zu backen. Wettkämpfe kann ich ja trotzdem absolvieren. Der Berliner Halbmarathon steht an. Was spricht dagegen, es so zu machen, wie ich es letztes Jahr schon begonnen hatte, aus der Sicht einer langsamen Läuferin? Waren meine Geschichten deshalb langweiliger. Ich glaube nicht. Gut. Dann ist es abgemacht! Ich laufe weiter ganz ruhig, entspannt, ohne Leistungsdruck! Darüber werde ich schreiben. Vielleicht freut sich auch die eine oder der andere Läufer(In) darüber zu sehen, dass es nicht immer um Leistung, sondern auch nur um Freude am Laufen geht. Werde mal versuchen, meine läuferische Entdeckungen auszuweiten.
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