13. November 2016 – 4. Lauf in die Tropen

Herrje, meinen Bikini habe ich vergessen!

Ich war schon aus der Tür in Richtung U-Bahn unterwegs, als mir (zum Glück!) einfiel, dass ich meinen Bikini vergessen habe. Das wäre äußerst unpraktisch geworden, so ohne Bikini. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass es eher ungewöhnlich ist, Badesachen zu einem Laufevent einzupacken. Beim „Lauf in die Tropen“ ist das anders. Bei diesem Wettkampf benötigt man beides, Lauf-und Badesachen.

Eine Laufkollegin hatte mir Wochen zuvor netterweise eine Nachricht mit dem Tipp zugesendet, wie ich einen Freistart beim „Lauf in die Tropen“ bekommen kann. Oh! Freistarts sind immer gern genommen. Also habe ich nicht lange gefackelt, im Terminkalender nachgeschlagen und siehe da …. da klaffte ein Terminloch. So etwas gibt es noch bei mir? Da ich an diesem Wettkampf noch nie teilgenommen hatte, meldete ich mich an.

Zurück zum Bikini

Ich laufe also schnellstmöglich wieder nach Hause, zerre das Teil aus dem Schrank und mache mich zügig auf zur U-Bahn. Ich bin noch gar nicht beim Wettkampf losgelaufen und schon verschwitzt. Was man nicht im Kopf hat … ihr kennt das Sprichwort! Ich halte mich so ran, weil die Fahrverbindung nach Brand zeitlich eng begrenzt ist. Heute muss ich nach „jwd“ … nach janz weit draußen … und ich fahre nicht allein. Meine Freundin Barbara wird mit mir heute den Tag verbringen. Natürlich möchte ich pünktlich sein.

Alles ist gut. Barbara und ich fahren pünktlich, mit noch zwei weiteren Lauffreunden, von Lichtenberg in Richtung Tropen … Tropical Island in Brand. 50 Minuten dauert die Fahrt. Gut, dann werden wir während der Zugfahrt wieder warm, denn … es ist an diesem Morgen arschkalt! Um die 0°C ist es zu dieser Zeit, gefühlt ist es noch kälter. Noch wärmt die Sonne nicht. Es ist ja erst 7:30 Uhr. Alles ist mit Raureif bedeckt. Zum Glück soll heute die Sonne scheinen.

Im Zug quasseln wir vier noch über die letzten Laufabenteuer, insbesondere den Berliner Marathon. Bei dem Thema bin ich immer raus, da ich keinen Marathon laufe. Noch nicht, vielleicht in zwei, drei Jahren. Also lehne ich mich zurück und höre mal nur zu. Nun ja, fast. Das eine oder andere werfe ich schon ein. Ehe wir uns versehen, sind wir in Brand. Verdammt! Hier ist es natürlich noch kälter. Himmel!

Der kostenlose Shuttlebus steht schon an dem winzigen Bahnhof bereit

Die Horde Läufer aus dem Zug setzt sich in Bewegung, um einzusteigen. Oh, Oh! Das wird nix. Alle passen wir da nicht rein. Für einen Moment herrscht Unruhe und Ratlosigkeit bei uns. Was machen wir denn nun? Barbara, die anderen beiden und ich, passen nicht mehr in den Bus. Einige andere Läufer trifft es auch noch . Laufen wir nun zum Tropical Island? Das ist viel zu weit, munkelt man. Man munkelt aber auch, der Busfahrer hätte gesagt, er kommt gleich noch mal wieder … das Gerücht bestätigt sich und so lassen wir den Bus abfahren, in der Hoffnung ihn gleich wiederzusehen.

In der Zeit des Wartens wurschtele ich mich ins Gestrüpp und mache Fotos. Die aufkommende Sonne und der Raureif auf den Blättern, verwelkten Blüten und Sträuchern lädt zum Fotografieren ein. Trotzdem muss ich mit den Freunden noch eine Weile auf den Bus warten. Es dauert dann doch etwas länger als gedacht. Da ich definitiv keine Lust habe, richtig kalt zu werden, hopse ich auf der Stelle herum und fuchtele zusätzlich mit den Armen, während ich mit meinen Freunden quassele. Das sieht bestimmt albern aus, ist mir aber eigentlich egal. Na ja, fast. Mich selber sehen möchte ich nicht, um ehrlich zu sein. Aber lieber albern aussehen als frieren, denke ich mir und ignoriere den Gedanken, komisch beäugt zu werden.

Ah, der Bus kommt. Endlich!

Wir huschen hinein und freuen uns über die Wärme, die uns nun umgibt. Dabei kommen wir immer wieder auf das Thema, heute bei dieser verdammten Kälte laufen zu müssen bzw. eigentlich auch zu wollen. Wollen wir wirklich? Wir können natürlich auch direkt nach Abholung der Startnummer ins Tropical Island gehen … natürlich machen wir DAS … NICHT! Hey, wir sind taffe, coole Typen. Keine solchen Schönwetterjogger! Wir sind Läufer! Klar ein bisschen Jammern ist schon erlaubt, aber im Grunde gibt es keine Diskussion. Barbara und ich laufen heute 16 Kilometer. Unser befreundetes Laufpaar startet einmal über die Halbmarathondistanz und einmal über die ganz kleine Runde von 4 Kilometern, wegen Erkältung. DAS ist selbstverständlich erlaubt. Wir wollen ja nicht so sein …

Wir sind da

Die riesengroße silberfarbene, lang gezogene Halbkugel des Tropical Island steht vor uns. Die Sonne strahlt von der südostlichen Seite schon schön hell darauf. Der Start-Zielbereich, der im nördlichen Teil liegt, ist kalt und dunkel. Brrr …. schnell rein ins Warme. Die Helfer für den Lauf, die Angestellten des Tropical Island, sind alle sehr lieb, egnagiert und kompetent. Obwohl wir vielen Läufer, samt Familien und somit Kindern ein ziemliches Durcheinander verursachen, bleiben alle freundlich und hilfsbereit, auch wenn es ihnen manchmal wirklich schwer gemacht wird.

Nachdem wir unsere Startnummern abgeholt haben, suchen wir unsere Schränke auf, um uns umzuziehen. Barbara und ich stellen immer wieder fest, das ist uns hier zu wuselig. Wir kommen gut zurecht, aber hier in Familie baden gehen … nee … das ist nix für uns. Zu voll, zu groß und zu kompliziert. Das Vabali Spa am Berliner Hauptbahnhof, DAS ist schön … fällt uns immer wieder ein.

Ich habe meinen Schrank gefunden!

War nicht einfach. Es ist hier aber auch riesig. So, nun sortieren. Das wird schwer. Der Schrank ist für meine Klamotten, Handtücher und Fressalien zu klein. Das wird ein Quetsch-Massaker. Hm, wo und wie fange ich an. Erst mal lagere ich alles auf dem Boden, eine Bank gibt es hier nicht und die, die ich sehe, ist zu weit weg. Neben mir ziehen sich natürlich noch andere Menschen um. Große und kleine … es ist ein ziemliches Gewusel und es ist laut. So Diana, jetzt entspanne dich mal … tief durchatmen … pffffff … gut.

Ich versuche mich so gut es geht, sortiert (!) umzuziehen. Schließlich kann ich nicht gleich alles anziehen. Meine Weste brauche ich hier drinnen nicht, dafür nachher draußen. An die Weste kommt dann die Startnummer, die muss ich auch irgendwie festhalten, so noch mein Smartphone für die Musik, die Mickey Mäuse, Handschuhe … regelmäßig fällt mir was aus der Hand.
Herrje … warum habe ich nur zwei Arme?! Ich stoße mich an der Tür! Mist, verdammter. Von hinten drängelt jemand an mir vorbei. Ich fange an zu schwitzen … das ist hier nicht mein Ding, stelle ich noch einmal fest! Habe ich etwas vergessen? Ja, klar … meine Schuhe. Ich stehe noch in Socken rum …

Endlich bin ich angezogen

Ich bin zufrieden mit mir. Jetzt muss nur noch alles halbwegs sortiert in den Schrank. Die Handtücher und der Bikini nach vorn, Wechselsachen für die Heimfahrt nach hinten. Sporttasche oben drauf. Nun der Quetschpart … ich drücke mich gegen den Schrank, das Schlüsseldingsband verschließt dann per Magnet das Ganze. Dumm nur, dass ich mich ganz nach unten beugen muss … pfffff …. so, geschafft. Ich bin so was von stolz auf mich.

Ich treffe Barbara am vereinbarten Platz. Ab geht’s ins Foyer. Dort stehen schon jede Menge anderer Läufer. Es ist voll. Klar! In die Kälte da draußen will ja keiner. Es ist noch Zeit. 10 Uhr ist Start. Wir haben noch 20 Minuten Zeit. Dann können wir noch ein paar Fotos machen. Wir sprechen eine Läuferin an und bitten sie, uns beide abzulichten. Da klappt super. Nun noch ein paar Selfies. Sehr schön. Jetzt könnte es von uns aus losgehen. Leider ist noch Zeit. Tja, nun … wir schlendern noch ein bisschen hier und da herum und treffen dabei noch das eine oder andere Gesicht, plaudern nett und gehen weiter. So, nun aber! Es ist 5 Minuten vor 10 Uhr.

Wir treten vor die Tür des Tropical Island

Menno, ist das kalt. Barbara zeigt auf die vereiste Wasserfläche vor dem Eingangsbereich. Wenn wir bis jetzt nicht wahr haben wollten, dass es kalt ist, jetzt haben wir es gesehen. Barbara und ich drängen uns in die Mitte des Läuferfeldes und bewegen uns so gut es geht, um nicht anzufrieren. Dann wird runtergezählt 5 … 4 … 3 … 2 … 1… go! Start!

Die Schar der Läufer setzt sich in Bewegung. 16 Kilometer stehen uns nun bevor. Ich habe mir vorgenommen, die 4 Runden in je 30 Minuten zu laufen. Also insgesamt 2 Stunden zu benötigen. Dieser Lauf wird als Training genutzt, ein LDL soll es sein. Etwas anderes kommt derzeit immer noch nicht in Frage. Ist auch gar nicht schlimm. Ich habe zur Zeit so viel Freude an langsamen, bzw. mittelschnellen Läufen innerhalb eines Laufevents, es ist fantastisch. Hätte ich nie für möglich gehalten. Barbara ist mir mit einer Pace von knapp über 6 auch zu zügig unterwegs. Ich lasse sie ziehen. Nach knapp 200 Metern bin ich nun allein unterwegs … und sehe … ein tolles Bild vor mir.

Die Sonne scheint und der Himmel leuchtet in einem hellen Blau

Direkt vor mir erstreckt sich eine Wiese, dort ist die Sonne noch nicht hingelangt, dadurch ist alles noch mit Raufreif bedeckt. Es wirkt winterlich. Die schnellen Läufer, die sich schon den Weg in die Landschaft bahnen, wirken wie kleine fabige Punkte in diesem Setting. Das muss ich fotografisch festhalten. Also bleibe ich nach nur wenigen Metern stehen … So fertig. Weiter geht’s. Allerdings komme ich nicht weit. Es gibt da kleine Tannenbäume, die auch ganz von Raufreif bedekt sind. Herrje, das ist aber auch schön. Das muss ich auch fotografieren … und dann noch diese Wiese … oh, diese Wiese ist schön … die muss ich noch schnell ablichten.

Sind wir hier beim Natur-Foto-Shooting oder beim Lauf in die Tropen?!

Ja, ja … ich muss mich losreißen, sonst bin ich nicht 2 sondern 3 Stunden unterwegs, denke ich mir und seufze innerlich etwas auf. So, nun aber ab die Post. Ich beschließe jetzt keine Bilder mehr zu machen! Was mir jedoch sehr schwer fällt. Diese kalte, raureifbedeckte und nun von Sonne beschienene Landschaft hat etwas. Sonst wird hier eher trist sein. Der Betonweg und die danebenliegende Landschaft haben an sich nicht viel zu bieten.

„Early Winter“ geben meine „Mickey Mäuse“ gerade wieder, wie passend. Ich liebe diesen Song. Er ist traurig und schön zugleich. Ganz langsam und entspannt lasse ich mich vom Song tragen und genieße es, hier zu sein. Ich bin durchaus ein wenig stolz, seit 5 Uhr morgens wach zu sein, noch mein Bad geputzt zu haben, eine Stunde in die „Pampa“ gefahren zu sein, um nun hier bei dieser Kälte 16 Kilometer zu laufen. Verrückt! Aber … schön verrückt.

Oh, wie schön. Bei ca. Kilometer 2,5 bietet sich mir wieder ein schönes Bild. Das silberfarbene Gebäude des Tropical Island steht in seiner ganzen Größe in der Sonne, der Himmel ist strahlend blau, die Wiese und die kleine Fichte (?) bieten ein tolles Panorama. Aber nein, nein … JETZT mache ich kein Foto. Das mache ich nachher in der zweiten Runde. Ich passiere den Kilometerpunkt 3 und freue mich, gleich die erste 4 Kilometerrunde absolviert zu haben. Ob ich wohl ungefähr 30 Minuten für die 4 Kilometer gebraucht habe? Abwarten. Ist ja gleich soweit. Ich biege rechts in den Start-Zielbereich ein. Hier ist es immer noch arschkalt, weil kompett im Schatten liegend.
Und siehe da … 29 Minuten sind angezeigt. Das ist ja man cool … ohne auf die TomTom zu schauen, bin ich die erste Runde in 30 Minuten gelaufen, wie gewünscht. Toll. So laufe ich jetzt weiter.

Hier rempelt mich ein Läufer an und zwar ziemlich heftig

Da ich meine Kopfhörer aufhabe, höre ich nicht, ob er ein „Entschuldigung“ sagt. So wie der aber gerämpelt hat und weiterläuft, wohl eher nicht. Ich sende hiermit liebe Grüße an die Nummer 2010 … ohne den Namen zu recherchieren. Das war uncool! Den Versorgungsstand lasse ich rechts liegen, Durst habe ich bei der Kälte und dem langsamen Tempo definitiv nicht. Ich trotte weiter und ärgere mich noch über den doofen Rempler. Blöder Typ … grummel, grummel …

Irgendwann verfliegt mein Grummeln. Ich genieße die Sonne, die Luft, meine Musik und durchaus auch die Läufer, die an mir vorbeihuschen. Schnell kann ja jeder, aber langsam … Langsam ist das neue Schnell … natürlich nur für mich … So vergehen die Kilometer und schon bin ich wieder an der Stelle, bei der ich in der vorherigen Runde ein Foto machen wollte. So, jetzt aber. Drei bis vier mal drücke ich auf den Auslöser. Da wird schon was Ordentliches dabei sein. Smartphone wieder ordentlich wegpacken und weiter geht’s.

Ich bin jetzt zum zweiten Mal bei Kilometer 2, macht 6. Dann sind es nur noch 10 Kilometer. Ein schöner Gedanke, denn trotz des langsamen Tempos bereitet mir der Lauf heute etwas Mühe. Nach knapp 59 Minuten habe ich die zweite Runde und somit 8 Kilometer hinter mich gebracht. Diesmal laufe ich an den Versorgungsstand und möchte einen Schluck trinken.

Was! Nur kaltes Wasser?!

In den Bechern ist tatsächlich nur kaltes Wasser. Hey Leute, es ist schon kalt genug, da brauche ich nicht noch etwas kaltes zum Durstlöschen. Der junge Mann am Stand bedauert, keinen warmen Tee zu haben. Den gäbe es nur nach dem Zieleinlauf an den anderen Buden. Ich kann es nicht fassen. Wer hat denn das organisiert? Jedenfalls keiner, der selbst läuft, da bin ich mir ziemlich sicher. Oder etwa doch? Kopfschüttelnd und etwas mürrisch mache ich mich auf in die dritte Runde.

Die nächsten 4 Kilometer machen nicht mehr so viel Spaß. Ich hadere immer noch mit meinem Schicksal, keinen warmen Tee bekommen zu haben. Zu blöd auch. Ich versuche mich auf meine Musik zu konzentrieren und den Lauf trotz allem zu genießen. Schließlich ist das mein letzter Wettkampf für dieses Jahr, wenn ich den Pfannkuchenlauf am Silvesternachmittag nicht mitrechne. Der Untergrund läuft sich durchaus ungünstig. Er ist nicht ebenerdig, es gibt immer wieder Lücken im Beton, die sich als Stolperfallen herausstellen können. Die Beine sind schwer. Liegt das am Beton? Wahrscheinlich. Oder am frühen Aufstehen?

Mein Magen fängt an zu knurren…

…und ich merke wie mein Blutzuckerspiegel rutscht. Somit rutsche auch ich, als Ganzes, immer mehr zusammen. Egal. Ich versuche immer wieder meine Laufstil zu korrigieren, um nicht wie eine lahme Ente zu schlurfen. Strecken, sich gerade halten, Mittelfuß aufsetzten, zack, zack … Diana … reiß dich mal zusammen. LDL heißt nicht, dass ich fuschen darf.

Ich freue mich sehr, ein drittes Mal durchs Ziel zu laufen. Meine Zeit konstante 1 Stunde 28 Minuten. WOW! Das finde ich ja cool! Ich bin im Flow, wenn auch ein bisschen knülle. Ah ja, der Versorgungsstand! Ob eine Fee warmen Tee vorbeigebracht hat? Nein, natürlich nicht. Immer noch , nur Wasser, welches in den Bechern sogar gefroren ist. Mensch Leute, was macht ihr denn hier mit uns! So geht das nicht. Ich lehne das Wasser ab, was mir die beiden jungen Damen anbieten.

Ganz mutig frage ich wieder nach Tee

Den gibt es nur dort, an dem anderen Stand, für die Läufer, die ins Ziel gekommen sind. Ja, das weiß ich schon, denke ich frustriert. „Möchten Sie, dass ich Ihnen Tee hole?“ fragt mich eine der jungen Damen. „Ja, gern.“sage ich total begeistert. Sie rennt los und ist ganz schnell mit einem großen Becher warmem und gesüßtem Tee wieder da.
Ein Traum, denke ich und bedanke mich ganz herzlich. Glücklich und zufrieden gehe ich von dannen und lasse mir den Tee schmecken. Oh, wie köstlich! Mein Körper bekommt Wärme und Zucker zugleich. Jäh, jetzt werden die letzten 4 Kilometer leichter zu bewältigen sein.

Tatsächlich, es geht leichter, wenn es sich auch nicht wie fliegen anfühlt. Vollkommen egal. Ich brauche einfach nur in diesem Tempo weiterlaufen, es geht ja um nix. Ich suche mir ein paar coole Songs aus meiner Playlist, um mehr Motivation zu haben. Jäh, da geht noch was …. nicht an Tempo, aber an mentaler Motivation. Noch einmal an dem Panorama des Tropical Island vorbei und dann … rechts rum … auf die dunkle Seite der Halle ins Ziel. Nach 1:59 bin ich da. Yes! Geschafft! Der letzte lange Lauf, der letzte Wettkampf dieses strapaziösen, intensiven, ereignisreichen Jahres!

Ich gehe zum Getränkestand und hole mir einen Nachschlag an warmen Tee. Toll, das es genug davon gibt. Da habe ich schon andere Events erlebt. Ich nasche noch ein paar kalte Gummibärchen, die übrigens ganz vorzüglich schmecken und hole mir zusätzlich ein Erdinger alkoholfrei. Das wird mir nach dem warmen Tee schmecken. Dabei treffe ich Fredericke aus Potsdam und eine Freundin von ihr. Wir unterhalten uns kurz und verabschieden uns in der Hoffnung, uns innerhalb des Tropical Island wiederzusehen.

Ganz entspannt schlendere ich in das warme Gebäude hinein

Dort setze ich mich auf eine Bank, genieße mein Bier und die Ruhe nach dem Lauf. Schön, hier zu sitzen …. puh … Danach mache ich mich auf den Weg, um nach Barbara zu suchen. Sie sitzt am verabredeten Ort und mümmelt an ihrem mitgebrachten Brot. Sie war mit 1:38 h um etliches früher als ich im Ziel. Ich trotte von dannen, um mich meiner nassgeschwitzen Klamotten zu entledigen und mich umzuziehen. Nur keine Hektik. Allerdings fällt mir so etwas schwer, wenn ich weiß, dass jemand auf mich wartet. Barbara sitzt jedoch ganz entspannt auf der Bank.

Jetzt heißt es für uns, einen angenehmen Nachmittag im Tropical Island zu verbringen, mit Sauna, essen, Kaffee trinken, schnattern oder einfach mal stille sein … was uns beiden ganz ausgezeichnet gelingen wird! Ganz sicher, obwohl uns ja das Vabali Spa in Berlin besser gefällt ….

Fazit zum Lauf: Eine gute Idee – Laufen und Wellness zu verbinden. Gut organisiert. Es gibt an sich nichts zu meckern, bis auf das kalte Wasser am Versorgungspunkt. Ausgleich war die nette junge Dame, die mir den warmen Tee gebracht hat. Was mich persönlich betrifft: Mir ist das Event zu weit weg und im Tropical Island ist es mir zu trubelig. Wen diese beiden Dinge nicht stören, macht den Lauf mal oder wieder mit!

Fazit des Tages: Es ist möglich, im Herbst laufend die Tropen zu erreichen und der Kälte für ein paar Stunden zu entfliehen.