Halbmarathon Kiellauf 2018 – Teil 2
Am nächsten Morgen stehen Marc und ich kurz vor 10 Uhr an der Wohnungstür
„Startklar?“ frage ich.
„Startklar!“ antwortet Marc und drückt dabei fest meine Hand. Dabei strahlt er über beide Ohren. Endlich ist es soweit. Wir machen uns auf den Weg in Richtung Kieler Rathaus.
Die letzten Stunden hatten wir x-mal darüber gesprochen, was in uns vorgeht, wie sich unser Körper anfühlt, was wir von diesem Lauf erwarten und wie unsere Wünsche für diesen Lauf aussahen. Alles half nix. Jetzt zählten nur noch Taten. Obwohl wir durchaus routiniert an diesen Halben heran treten könnten, waren wir beide von einer Unruhe und Aufregung heimgesucht worden, die uns fremd und somit unangenehm war. Ich bildete mir ein, dass es für mich der neue Ablauf war, das unbekannte Terrain, die besondere Herausforderung der Strecke. Die letzten Wettkämpfe waren mir nicht unbekannt und die Leistungsziele nicht hoch gesteckt. Genau hier schien auch der eigentliche Grund unserer Nervosität zu liegen.
Unser Ziel – Wir wollten trotz des Streckenprofils eine Zeit von unter zwei Stunden laufen
Am Rathausplatz angekommen, spüre ich meine Schmerzen am rechten Fuß fast gar nicht. Das ist fantastisch. Eine große Sorge weniger. Dafür spürt Marc sein Schmerz am Schienbein umso stärker. Er macht jedoch keine große Sache daraus und lässt alles, auch den Schmerz, auf sich zukommen. Mir macht derweil die Umgebung Sorge. Der Platz am Rathaus ist für mich unübersichtlich und der Lageplan erschließt sich mir nicht recht. Marc ist gelassen und lässt mich das deutlich spüren. Er nimmt meine Ängste ernst und versucht seine Coolness auf mich abfärben zu lassen.
Nach ein paar Minuten ist alles abgesteckt
Die Toiletten, die Gepäckaufbewahrung, die Umkleidekabinen, der Startbereich. Meine Unruhe versiegt und ich kuschle mich an meinem Mann an. Ab jetzt wird alles gut. Ich spüre es. Das Kieler Wetter meint es gut mit uns und allen anderen Teilnehmern des Laufes. Die Sonne zeigt sich ab und zu hinter wunderschönen Zuckerwattewolken, die zum Figurenraten einladen, und die Temperaturen sind perfekt zum Laufen. Mangels Alternative hatte ich mich dafür entschieden in kurzen Shorts zu laufen und meine Beine mit Kompressionsstrümpfen zu schützen und zu stützen. Meine dreiviertel Tights hatte ich im Firmenspint liegen lassen. In langen Tights zu laufen, war keine Option. Also kurz. Janz kurz
Dazu das Shirt zur Veranstaltung in dunkelblau und mein obligatorisches Kopftuch. Meine noch recht neuen Laufschuhe einer Firma, dessen Namen ich echt nicht auf dem Schirm habe, dafür aber viele Läufer an den Füßen. Es ist wohl ein Schweizer Hersteller mit zwei Buchstaben, als Logo … ihr wisst bestimmt, welche Firma ich meine. Also meine Laufpantoffeln sind echt der Knaller. Super leicht und wie angegossen an meinen Füßen. Dafür müssen sie aber ordentlich arbeiten, meine Füße. Die Fersenkappen sind weich wie Kaugummi und eine Dämpfung ist kaum vorhanden. Ein echter Wettkampfschuh eben. Jäh. Damit sollte das mit der Zielzeit von 1:59:59 aus Sicht der Schuhwahl wohl klappen! Im Startbereich stehend warten Marc und ich darauf, dass es losgeht.
10:50 Uhr sollte der Startschuss fallen
Der lässt nur leider auf sich warten, irgendwelche Leute quasseln da noch an einem Mikrofon … oder? Zappelnd und Sprüche klopfend vertreiben wir uns die Zeit, bis wir endlich auf die 21 Kilometer Distanz gehen dürfen. Mit der Verspätung wird das nix mit den unter zwei Stunden, moniert Marc noch augenzwinkernd. Danach wird es jedoch still um uns. Ich bin heute für uns beide der Pacemaker und in der Verantwortung, die 5:42 Minuten pro gelaufenen Kilometer im Blick zu behalten. Marc läuft schweigend neben mir her. Unsere Konzentration ist spürbar, der Focus ist auf die Strecke und den Körper gerichtet.
Für mich ist diese Situation neu. Die Pace im Auge zu behalten, die Strecke in mir aufzunehmen, meinen Mann neben mir laufend über die gesamte Distanz, auf mich zu hören und trotz aller Anstrengung die Herausforderung auch zu genießen.
Nachdem wir den Startbereich am Martensdamm verlassen und am Kleinen Kiel vorbei den Lorentzdamm überquert haben, passieren wir kurz den Düsternbrooker Weg und laufen die Kiellinie entlang. Hier kann der Blick in Richtung Wasser schweifen und es duftet dementsprechend. Ich versuche Eindrücke zu sammeln und auf mich einwirken zu lassen, die Dixiland Musik Band ebenso, wie die wenigen Zuschauer, die Hände klatschend am Rand stehen. Währendessen geht mein Blick immer wieder auf meine Pulsuhr, die mir unsere Pace anzeigt. Die 5:42 sind im Lot. Alles ist gut.
Kurz vor Kilometer 3 gibt es den ersten Versorgungsstand
Marc signalisiere ich, hier bereits den ersten Schluck an Wasser nehmen zu wollen. Meine Kehle ist trocken.
Nach zwei, drei Schluck geht es weiter auf der Kiellinie. Die Sonne scheint ab und zu vom Himmel und ein zartes Lüftchen weht. Meine Beine laufen entspannt den Asphalt entlang und meine Gedanken sind irgendwo, als ich plötzlich von rechts eine mir bekannte Stimme vernehme, welche mir nachträglich zum Geburtstag gratuliert. Ah! Mein ehemaliger Chef aus Berlin ist ebenfalls beim Lauf dabei.
Dachte ich mir auch. Allerdings war ich mir nicht sicher, ihn hier zu treffen. Als ambitionierter Läufer, aus Schleswig-Holstein stammend, war er bei diesem Event regelmäßig anwesend. Nach einem kurzen Wortwechsel, indem ich ihm auch meinen Mann vorstelle, trennten sich unsere Wege. Wir wünschen uns gegenseitig alles Gute für den Lauf und dann ist mein Focus wieder ganz bei mir. Mal am Rande, wünscht man sich als Läufer eigentlich gegenseitig „Hals und Beinbruch“ oder etwas anderes? Keine Ahnung. Nun gut, weiter im Geschehen.
Jetzt steht uns gleich der bergige Abschnitt des Laufes bevor
Einmal kurz links abbiegen und dann geht es hoch hinaus, die Kösterallee und den Niemannsweg entlang. 30 Höhenmeter müssen wir innerhalb der nächsten 2 Kilometer, durch den wunderschöne Stadtteil Düsternbrook, bewältigen. Hier stehen alte Stadtvillen. Eine Villa schöner als die andere. Wer hier wohnt, lebt auf der Sonnenseite des Lebens, aus materialistischer Sicht, gesehen. Würde mir auch gefallen, mich hier niederzulassen. Die Menschen sind freundlich und entspannt. Am Straßenrand steht zum Beispiel ein kleiner Tisch, an dem Kinder freudig Wasserbecher verteilen. Von einem anderen Grundstück aus, werden wir Läufer mit einem Wasserschlauch erfrischt und eine Frühstücksgesellschaft sitzt direkt an der Strecke und genießt scheinbar, bei frischen Brötchen und Kaffee, das läuferische Geschehen. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Aber bevor ich die Villen überhaupt so richtig genießen konnte, musste ich einige Anstiege erklimmen. Uff … Ich gestehe, die Streckenbeschreibung der Webseite hat nicht mit Warnungen gespart, wie:
„Die Kösterallee öffnet sich dem Blick und manchen erfahrenen Kiel-Läufer/-innen steht ab jetzt eine Mischung aus Ehrfurcht und Entschlossenheit ins Gesicht geschrieben.“
Es ist in der Tat kräftezehrend und das Ganze zweimal. Na, herzlichen Glückwunsch! Marc scheint indes relativ entspannt zu laufen oder er lässt sich die Anstrengung nicht anmerken. Spielt auch keine Rolle. Jeder ist bei sich. Bis auf kurze Wortwechsel bleiben wir beide still. Unsere Pace geht an diesem Teil der Strecke etwas in die Höhe, was wir jedoch bei jedem Abstieg, durch anziehen der Geschwindigkeit, ausgleichen. Somit ist alles im grünen Bereich, bis auf den gruseligen Gedanken, hier noch einmal hoch laufen zu müssen. Na denn, bis gleich …
Die Beselerallee entlang laufend,
steuern wir auf die Holtenauer Straße zu. Hier wollen Marcs Schwester, samt Tochter und dazugehörige Oma stehen und uns zujubeln. Rechts wohlgemerkt, da meine persönliche Wohlfühlseite die rechte Seite der Laufstrecke ist.
Plötzlich, etwas unerwartet, sehe ich Marcs Schwester an der Abbiegung zur Holtenauer Straße stehen, allein. Sie winkt uns enthusiastisch zu. Hey! Wir klatschen uns begeisternd ab und passieren das große gelbe aufgeblasene Tor, mit dem Logo des Kiellaufes und „Zippels Läuferwelt“.
Kurz danach biegt Marc spontan scharf links ab. Er hat seine Mutter rufen hören und läuft ihr zu. Sie streckt die Arme freudestrahlend aus und herzt ihren jüngsten Sohn. Marc seine Nichte steht indes schüchtern neben ihr und begrüßt ihn eher zurückhaltend. Ich bin meinem Mann gefolgt und knuddel ebenso herzlich Marcs seine Mama, seiner Nichte falle ich etwas unbeholfen um den Hals. Ich glaube, ihr ist es unangenehm, wenn Menschen ihr so nah kommen und ich sollte das körpernahe bei ihr lieber sein lassen.
Nachdem wir zurück im Trubel der Läufermenge sind, breitet sich vor uns die Holtenauer Straße aus. Hier steppt der Bär. Es gibt einen Moderator am Mikro, laute Musik und jede Menge klatschendes Publikum. Jäh! Gänsehautfeeling.
Das Gefälle der Strecke sorgt für einen wohltuenden Ausgleich
der letzten Strapazen auf der Strecke und für ordentlichen Schwung für die letzten anderthalb Kilometer der ersten Runde. Die Pace ist gut, meine Beine auch. Marc signalisiert mir, dass es bei ihm auch rund läuft. Na denn, ab über die Fleethörn zum Rathausplatz. Hier sehen wir gleich unsere Bruttozeit und wissen somit, wo wir stehen. Trapp, traaapp, traaaaapp. Ich fliege förmlich in Richtung Ziel. Ups, vorsichtig! Pflastersteine. Nur nicht stolpern. Janz behutsam überlaufe ich die Zielgerade und sehe währenddessen die Bruttozeit. Wenn wir diese Pace in der zweiten Runde halten und am Schluss ein klitzekleines bisschen Gas geben, schaffen wir tatsächlich ein Finish in unter 2 Stunden. Bei dem hügeligen Terrain in Düsternbrook, für mich eine Sensation. Marc gibt mir grünes Licht.
Wir werfen uns einen liebevollen und motivierenden Blick zu und ab geht die Post, in die zweite Runde!
Das Wetter ist nach wie vor ein Traum
Mäßig Sonne und Wind, die Temperaturen erträglich. Ich bin dem lieben Gott so dankbar, dass ich meinen ¾ Tight vergessen hatte. In denen wäre es mir viel zu warm geworden. Die kurzen Shorts sind genau richtig! Mit Seeluft in der Nase laufen wir wieder an der Kielline entlang und ab da spüre ich, dass es hart wird. So richtig hart. Meine Beine sind noch gut in Form, aber als Kenner meines Körpers vernehme ich so langsam seine Signale. Wie befürchtet, zieht sich die Strecke an der Kieler Förde für mich und ich freue mich über den Versorgungsstand zwischen Kilometer 13 und 14 und die damit verbundene kurze Gehpause. Dann geht es weiter und ich kann es kaum erwarten die Kielline rechter Hand liegen zu lassen, um an der Forstbaumschule vorbei, den zweiten Anstieg über 30 Höhenmeter anzugehen. Hauptsache, ich habe es hinter mir!
Auf dem Niemannsweg muss ich vom Laufen ins Gehen switchen
Meine Oberschenkel brennen und mein Atem geht schwer. Ich schiebe mir so ein Power-Gel-Gedöns in den Mund. Mein Akku ist fast leer. Marc scheint etwas überrascht zu sein, von meiner Schwächelei, sagt aber kein Wort. In Ruhe quetsche ich alles aus dem Pack heraus was geht. Leider wohl nicht ruhig genug. Ein Rest der zuckrigen-braunen, klebrigen Paste schmiere ich mir versehentlich über die Finger. Oh nee! Mit der Zunge versuche ich meine Hand von dem klebrigen Etwas zu befreien, dabei gehe ich weiter, um nicht unnötig wertvolle Zeit zu vertrödeln. Marc scheint entspannt zu sein und gibt mir Zeit und Raum, der Power-Gel-Paste Herr zu werden. So, geschafft! Einigermaßen habe ich das Zeug unter Kontrolle gebracht und kann weiter laufen. Die leere Packung lasse ich in meiner Hosentasche verschwinden. Soll sich die Waschmaschine heute Nachmittag damit vergnügen. Ich bin damit fertig.
Der erste Anstieg ist der unerfreulichste
Meine Oberschenkel brennen erneut, als wir auf dem Plateau am Düsternbrooker Gehölz ankommen. Oh wie schön, wenn der Schmerz nachlässt. Wir sind bei Kilometer 16. Die kurze Schmerzpause ist schnell vorüber und schon steht der nächste leitvolle Anstieg an. An den traumhaften Villen entlang, ist es ein auf und ab. Allerdings eher auf …
Ich erinnere mich an den Wasserschlauch, den es rechter Hand gab und freue mich darauf, mich unter diesem kurz zu erfrischen und auch die anhänglichen Reste meines Power-Geles los zu werden! Da ist er – ein Mädchen hält ihn fest und erfreut uns mit dem daraus fallenden künstlichen Regenschauer. Hui. Alles frisch und sauber.
Ohne verklebte Finger geht es nun weiter. Bald ist es geschafft. Als wir die Frühstücksgesellschaft ein zweites Mal passieren, weiß ich, es ist gleich vorbei mit der Quälerei. Ich beiße die Zähne zusammen. Noch einmal gehe ich nicht, habe ich mir vorgenommen. Hier wird jetzt jeder Anstieg im Laufen erklommen! Gesagt, getan.
Ich juchze innerlich, als wir die Beselerallee erreichen
Wenn wir gleich rechts abbiegen, haben wir 19 Kilometer hinter uns gebracht! Dann sind es nur noch 2 Kilometer bis ins Ziel und zwar … abwärts … jäh! Der Moderator begrüßt wieder die Läufer am gelben aufgeblasenen Tor zur Holtenauer Straße. Diesmal auch zufällig Marc und „seine Laufbegleiterin“. „Marc, das sieht gut aus. Da geht noch was“ spricht er in sein Mikro. Das sorgt für ein kurzes Lachen von Marc und bestätigt nebenbei meine Wahrnehmung, dass nur ich hier am Limit bin! Der Typ neben mir geht voll ab! Wie macht er das?
Was nicht so cool ist, dass zuvor, kurz vor dem Einbiegen in die Kurve, der Moderator verlauten lässt, „… hier kommen die letzen Läufer und korrigiert sich dann selbst, die letzen hunderte Läufer …“. Diese Aussage bestätigt unser Gefühl, bei diesem Lauf wird großen Wert auf Schnelligkeit gelegt. Mit einer angekündigten Schließung der Strecke nach 2:30 Stunden war uns dies schon leicht sauer aufgestoßen.
Nachtrag dazu: In meiner nachträglichen Recherche dazu, habe ich, um ehrich zu sein, keine Zeitangabe gefunden. Im Vorfeld hatte ich dazu nur bei Facebook eine Diskussion verfolgt.
Warum nur, wird hier so ein Stress gemacht. Mit Mitte fünfzig werde ich wohl an dem Event nicht mehr teilnehmen können. Schade eigentlich. Ist es nicht auch wichtig, nur dabei sein? In Kiel wahrscheinlich nicht.
Zurück zum Lauf.
Immer die Pace im Auge, weiß ich, wir schaffen die Zeit
Aber! Wir dürfen jetzt echt nicht trödeln! Die Geschwindigkeit, die wir durch den Abstieg aufnehmen können, müssen wir nutzen. Ohne ein einziges Wort der Verständigung, nehmen Marc und ich Fahrt auf. Wir lassen den letzten Versorgungstand links liegen und zischen die Holtenauer Straße weiter.
Es sind noch knapp anderthalb Kilometer. Los – laufen! Laufen! Ich beiße wieder meine Zähnchen zusammen und gebe die Pace vor, die jetzt wohl deutlich unter 5:30 liegen muss. Wir geben echt Gummi. Unsere Beine wirbeln im Gleichschritt den Asphalt entlang. Ich muss tief ein und laut ausatmen. Marc höre ich indes nicht. Wie macht er das. Coole Socke.
Kurz vor der 20er Marke macht uns ein letzter Anstieg das Läuferleben schwer
Aber dann! Dann ist es so gut wie geschafft. Fast ungebremst lasse ich meine Beine einfach das Tempo machen. Mit nur wenigen Zeichen und Worten verständigen Marc und ich uns. Ich möchte meinen Mann ziehen lassen und spreche ihn wiederholt darauf an.
„Lauf, Marc!“
„Nein, wir kommen gemeinsam durchs Ziel“ gibt er ebenso wiederholt zur Antwort. Er könne auch nicht schneller. WAS? Ich glaube dir kein Wort, denke ich innerlich. Na gut. Dann zusammen ins Ziel und zwar mit Speed. Jedoch, nur nichts falsch machen und kein Risiko eingehen. Nachdem ich sehe, dass die Zeit ausreicht, nehme ich einen Schritt raus. Ich möchte nicht noch mehr leiden und schließlich ist es egal, wie viel unter 2 Stunden wir nun rein kommen. Als 50 Meter vor dem Ziel noch einmal Pflastersteine den Weg bahnen, nehme ich noch einen Schritt heraus und laufe hoch konzentriert, Schritt für Schritt dem Ziel zu.
Nur am Rande nehme ich wahr, wie Marc jemandem zuwinkt. Ah, stimmt. Unser „Fanblock“ war ja von der Holtenauer Straße aus in Richtung gegangen, um uns hier zuzujubeln.
Ich greife nach Marc seiner Hand
Er ergreift meine fest zurück. Zusammen erreichen wir das Ziel. Ich sende wieder Grüße in den Himmel und passiere überglücklich und stolz, gemeinsam mit meiner großen Liebe die Zeitschranke. Diese schließt sich für uns bei 1:58 … Geil! Einfach nur Geil! Schnaufend fallen wir uns beide in die Arme, nicht ohne zuvor unsere Sportuhren zu stoppen. Das muss schon sein! Danach ist jedoch jede Zeitmessung egal. Wir sortieren uns, trinken alkoholfreies Radler und nehmen zuvor stolz unsere Finisher Medaille entgegen. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Trotz aller Bedenken und Schmerzen.
Am Obststand nehme ich mir leckere, saftige Melonen. Sie schmecken köstlich. Marc hält sich am Erdinger Bier fest. Am Ausgang treffen wir tatsächlich trotz allen Trubels unsere „Fangemeinde“. Das überrascht mich und ich bewundere ich Marc seine Mama für ihr Stehvermögen. Mit Mitte siebzig bin ich hoffentlich auch so rüstig und unkompliziert.
Nachdem wir stolz und sehr emotional einen kurzen Abriss von unserem Lauf gegeben haben, verabschieden wir uns von einander.
Langsam schlendernd machen wir uns auf den Weg nach Hause
Dort angekommen, lasse ich mich auf mein Bett fallen und schlafe wenige Augenblicke später ein. Als ich erwache liegt Marc neben mir und hantiert an seinem Handy.
„Na meine Kleine, bist du wach? Ich habe unsere Urkunden vom Lauf herunter geladen. Möchtest du sie sehen?“ fragt er mich ganz vorsichtig.
Ich bin sofort hellwach und sitze sogleich aufrecht im Bett. „Ja, bitte“ gebe ich stürmisch zur Antwort und schaue Marc erwartungsvoll an …
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