Nr.5 der 33 laufenden Geschichten
7. September 2014 – 3. Volvo Tierparklauf Berlin
Dieser Tierpark-Lauf ist nun der 3. Lauf in Folge
den ich seit der Premiere 2012 laufen möchte. Und so Gott will, werde ich ihn auch wieder nächstes Jahr laufen. Dieses Event hat einfach was! Neu war, dass ich mich für die 10 km angemeldet habe und das diesmal mein Mann mitlief. Äußerst angenehm war zusätzlich, dass Maya bei meiner Mama übernachtete und wir somit einen total entspannten Morgen hatten,denn unser Lauf über die 10 km, sollte erst 13.45Uhr starten. Zu gegebener Zeit mache ich mich auf den Weg. Ich nehme mein Rad, Mike fährt später und mit der U-Bahn. Wir fahren nicht zusammen, das passt nicht … „Ja wir telefonieren dann. Kuss, bis später“ sage ich und fahre los.
Eine dreiviertel Stunde vor Start bin ich da
Die Sonne scheint prall vom Himmel. Dafür, dass Regen angesagt war, finde ich es verdammt drückend. Nun ja, ein „Profi“ läuft bei (fast) jedem Wetter und dann eben dem Wetter angepasst, denke ich und trinke gleich mal was aus meiner Wasserflasche. Auf geht es, meine Startnummer holen und dann hinein in den Tierpark. Direkt am Friedrichsfelder Schloss ist der Teilnehmer-Bereich. So, umziehen. Hm, welche Klamotten? Heute gibt es da keinen Zweifel. So kurz es geht. Nun ja, Bauchfrei lauf ich natürlich nicht und auch nicht in Hotpants. So kurz wie es eben bei Frau Grimm geht. Kopftuch auf, gegen die Sonne und ab einlaufen. Das mache ich jetzt seit einer Weile vor jedem Wettkampf. Meine Laufzeitung, die ich seit drei Monaten regelmäßig lese, hat mich davon überzeugt. Im Hinterkopf ist immer der Gedanke, wann wird wohl mein Mann aufschlagen.
Es sind jetzt ca. 25 Minuten bis zum Start
So, fertig mit einlaufen. Mike meldet sich das erste Mal. „Ich hole jetzt meiner Startnummer. Wo bist du?“ fragt er. Ich: „Ich stehe gerade in der Schlange, um aufs Klos zu gehen.“ Mike meint, er meldet sich dann nochmal. Na super, ich will doch nicht immer seine letzte Positionsangabe. Wir wollen zusammen starten, nicht mehr und nicht weniger. Ich stehe immer noch in der Schlange zum Klo. Dummerweise habe ich meine Taschentuch-Packung vergessen. Jeder der selbst regelmäßig läuft weiß, DAS ist nicht gut! Und siehe da, ich erwische das Klo, welches kein Toilettenpapier mehr hat. Echt Klasse!!!
Es sind noch 20 Minuten bis zum Start
Ich mache noch ein bisschen Dehnung. Mike ruft wieder an. Wir treffen uns vor dem Teilnehmer-Bereich. „Ich muss mich noch Umziehen. Wo mache ich das?“fragt er. Ich zeige ihm ganz leicht angesäuert den Eingang zum Teilnehmer-Bereich und denke, bin ich die Auskunft? „Da drin“ sage ich. Mike verschwindet. So kenne ich meinen Mann. 5 Minuten vor der Angst erscheinen, fast nichts wissen und dann von mir alle Infos haben wollen. Darauf reagiere ich oft etwas unwirsch. Mike kommt wieder raus. Ich möchte zum Start. „Ich muss noch mal auf´s Klo“, haut er jetzt noch raus. WAS!? Ich zeige ihm seine Möglichkeiten, die „Sache abzuwickeln“ und sage ihm, dass ich schon mal zum Start-Block gehe.
Noch knappe 10 Minuten bis zum Start
Ich suche Block B2 und positioniere mich ganz vorn. Jetzt trinke ich in Ruhe mein Kohlenhydrate-Koffein-Mixgetränk und konzentriere mich auf den Startschuss. Langsam bin ich nervös. Wie wird wohl der Lauf werden? Dienstag bei der Laufgruppe habe ich mich ganz grässlich gefühlt. Den Mittwoch beim Kraftsport für Läufer war ich auch schlecht drauf. Momentan hatte ich wohl mein körperliches Tief. Ob das noch anhielt? Ich werde es in dem Moment wissen, wenn ich loslaufe. Mike ruft nochmal an. Menno! „Wo bist du?“ Ich versuchte ihm zu erklären wo ich stehe und sage dann, nach einer Minute: „Ich leg jetzt auf. Jeder läuft jetzt am besten für sich los. Ich möchte mich jetzt nämlich auf meinen Start konzentrieren!“
Oh mein Gott, wie ich meinen Mann liebe!
Noch 1 Minute bis zum Start
Meine Musik ist gestartet, Sport-App gestartet, Drink an die Seite gestellt. Oh, von hinten kommt Mike an. Er strahlt. Ich lächle (nur). Start-Schuss, ab geht es! Mike und ich laufen nun doch zusammen. Ich ziehe taff los, um nicht zu viele Leute um mich zu haben, wenn die engen Stellen kommen. Das klappt gut. Den ersten Kilometer passieren wir nach etwas über 5 Minuten. Jetzt kann es ein bisschen langsamer angehen. Mike läuft immer noch neben mir. Das jemand neben mir läuft, mag ich eigentlich nicht, finde jedoch, ich sollte lockerer und nicht so schrullig sein. Genieße doch bitte einmal in deinem Leben einen Lauf mit deinem Mann! Das kann doch wohl nicht so schwer sein! Ja okay, wird gemacht.
Die Sonne scheint heiß vom Himmel
Einzelne Wolken sind da. Aber es sind zu wenige, um wirklich Abkühlung zu bekommen. Ich fühle mich jedoch recht gut und so sind die 5 Kilometer ziemlich schnell um, nämlich nach ca. 26 Minuten. Hier an der Stelle nehme ich mir Zeit, um zu trinken. Es ist die einzige Stelle während des Laufes und ich bin sehr durstig. Bis zum Kilometer 4 sind Mike und ich zusammen gelaufen. Dann hab ich ihn aus den Augen verloren. Jetzt passiere ich ihn. Er sieht schon etwas mitgenommen aus. Ich hauche ihm einen Kuss zu und mache mich allein auf die zweite Runde.
Noch knapp 4,5 Kilometer
Ich pusche mich in Gedanken und durch die schnelle Musik auf den Ohren. Ich bekomme Gänsehaut. Geil! Das wird ein guter Lauf, fühle ich. Mal sehen, vielleicht ist eine super Zeit drin. Vor mir läuft ein Pärchen, die haben auf ihrem Shirt „Lauf Werk“ stehen. An die Beiden halte ich mich. Kurze Zeit bin ich auch mal vor ihnen. Dann passieren sie mich wieder. Die haben ein gutes Tempo. Ich bleibe dran. Es ist verdammt warm und langsam klebt mir der Mund zu, meine Kehle ist auch ganz trocken. Ich versuche so gut wie möglich durch die Nase zu atmen. Das ist mir aber nur selten möglich. Meine Atmung wird ziemlich kurz und ich vertrockne immer mehr. Aber! Es ist nur noch 1 Kilometer bis zum Ziel. Also, Zähne zusammen beißen! Das „Lauf Werk“ Pärchen ist jetzt viel zu weit weg, ich lasse sie ziehen und finde meinen eigenen Schluss-Spurt.
Finish. Ich bin da. Jipi!
Meine Netto-Zeit: 53:46! Ich würde sagen, dass ist ziemlich cool. Mit meiner Medaille um den Hals strebe ich dem Teilnehmer-Bereich zu. Dort gibt es was zu trinken. Endlich! Ich schütte mir gefühlt 1 Liter Wasser in den Hals und laufe dann gemütlich aus. Jetzt ist es gut, das die Sonne scheint, denn mein Körper fährt langsam runter. Wow, was für ein geiles Gefühl sich in meinem Körper breit macht. Nach ein paar Minuten finde ich Mike. Er ist 2 Minuten nach mir ins Ziel gekommen. Ich lächle ihn an. „War cool, was?“ frage ich ihn. Mike ist etwas fertiger als ich, aber auch zufrieden, sagt er zumindestens.
Vor dem Friedrichsfelder Schloss
machen wir noch ein paar Fotos und begeben uns dann in aller Ruhe durch den Park, zum Terrassen Café. Dort will ich mir ein Eis kaufen! Auf dem Weg dorthin lassen wir den Lauf Revue passieren. Zu Hause angekommen, schaue ich mir dann nochmal meine Daten in Ruhe an.
Ich bin von insgesamt 1292 TeilnehmerInnen die 103zigste Läuferin geworden. In meiner AK bin ich an Position 15.
Das macht mich extrem stolz und finde, ich bin auf dem richtigen Weg meiner „Läufer-Karriere“.
Mein Lieblingssatz ist und bleibt: Ich schüttete mir gefühlt einen Liter Wasser in den Hals und lief dann gemütlich aus.
Lieber Mark!
Das freut mich.
Den Satz zu kreieren, war nicht einfach ;-)!
Liebe Grüße
Diana