ASICS Grand 10 Lauf am 12. Oktober 2014
Was einen Tag zuvor geschah:
„Gestern habe ich meine Startnummer für den ASICS Lauf abgeholt. Maya hatte ich dabei. Da wir danach noch viel Zeit hatten, haben wir spontan einen Spaziergang vom Bahnhof Zoo bis zum Hauptbahnhof absolviert. Über 4km im Schneckentempo. Nach über 2 Stunden waren wir da. Mir taten sehr die Füße weh und ich war total knülle. Langsam spazieren kann also auch extrem anstrengen!“
„Aber heute morgen geht es mir wieder besser.
Muss ja auch. Schließlich möchte ich heute noch einen tollen Lauf über 10 km absolvieren.
12 Uhr ist der Start vor dem Schloss Charlottenburg.“
Nach dem Lauf:
Dieser Lauf sollte der vorletzte 10 km Lauf in diesem Jahr sein. Bis zum Volvo Tierpark Lauf war alles ganz hervorragend gelaufen. Ich hatte im September begonnen, längere Distanzen zu absolvieren. Die Strecke an der EastSide Galery, die Stralauer Allee entlang, über die Elsenbrücke nach Treptow, durch den Treptower Park in den Plänterwald hinein. Bei dem letzten Training tat mir aus heiterem Himmel auf der rechten Beinhälfte die Muskulatur so weh, dass ich nicht mehr laufen konnte. Nur noch gehen war möglich. Fast den gesamten Rückweg musste ich langsam gehen. Mein Mann kam mir ein Stücken entgegen und brachte mir Wasser und etwas zu essen. Das war hart. Vor allem stand ich vor einem Rätsel. Was war das? Warum trat es auf? Was konnte ich jetzt tun? Im September hatte ich mit Kraftsport für Läufer begonnen. Lag es daran? Ich hatte einfach gar keine Ahnung. Soweit ich mich erinnern kann hab ich dann nur noch auf kürzeren Distanzen trainiert. Da war alles gut.
Was ich mir für den ASICS Lauf vorgenommen hatte,
weiß ich nicht mehr. Wenig kann es nicht gewesen sein. Denn bis dahin war ich auf der 10 km Strecke top und ich machte zusätzlich Kraftsport. Trotzdem wurde dieser Lauf so desaströs für mich, dass ich damals nicht einmal ein paar Zeilen darüber verloren hab. Es war an sich ein guter Lauf, bis Kilometer 9!
Mein Mann und ich waren zusammen am Start.
Naja theoretisch. Wir hatten uns noch einmal verloren, weil er kurzfristig zum Besuch aufs DIXI-Klo musste. Er hatte mich wohl immer im Fokus. Ich allerdings hatte ihn aus den Augen verloren. Jedenfalls lief ich allein los. Irgendwann sah ich meinen Mike. Er war vor mir. Bei Kilometer 5 oder 6 bin ich dann an ihm vorbeigezogen. Mein Gefühl war recht gut, wenn auch nicht fantastisch. Muss ja auch nicht immer so sein.
Bei Kilometer 9 passierte es dann.
Der gleiche Schmerz wie im Plänterwald schoss in mein rechtes Bein. Neben und über dem Knie und auf der Unterschenkelrückseite. Laufen ging nicht mehr, nur gehen. Nach einer kurzen Gehpause trabte ich dann langsam zum Ziel. Der eine Kilometer kam mir unendlich lang vor. Meine Stimmung war auf dem Nullpunkt. Meine Ziel-Zeit war 57:27. Mike ging mit 55:54 durchs Ziel und war ganz stolz.
Es war einer meiner traurigsten Tage in meinem Läufer-Leben.
Nachtrag:
Ein Gutes hatte dieser Tag und dieser Lauf allerdings. Ich habe einen sehr guten „alten Freund“, den ich ab 2005 vollkommen aus den Augen verloren hatte, wiedergetroffen. Das Versprechen, uns nicht wieder zu verlieren und uns zu kontaktieren, haben wir gehalten. Wir pflegen unsere Freundschaft wieder und laufen seit dem auch ab und zu zusammen Läufe. Schön!
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